Ax Vergaberecht

  • Uferstraße 16, 69151 Neckargemünd
  • +49 (0) 6223 868 86 13
  • mail@ax-vergaberecht.de

Zuschlagskriterium Verwendung nachhaltiger Baustoffe

von Thomas Ax

Nachwachsende Rohstoffe sind die Grundlage für eine Vielzahl qualitativ hochwertiger Bauprodukte. Neben dem konstruktiven Baustoff Holz steht ein umfangreiches Sortiment an Dämmstoffen, Ausbaustoffen und Anstrichsystemen zur Verfügung.

In Deutschland erlebt das Bauen mit Naturbaustoffen seit einiger Zeit eine Renaissance – keine Revolution, aber ein langsames, stetiges Umdenken. Gründe dafür gibt es mehrere: Ein steigendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit, die gute Verarbeitbarkeit vieler Materialien, die Sehnsucht nach dem Natürlichen und Ursprünglichen. In puncto Nachhaltigkeit haben Naturbaustoffe besonders viel zu bieten: Der Energieaufwand zu ihrer Herstellung ist in der Regel gering und ihre Entsorgung im Allgemeinen unproblematisch. Vor allem aber ist jeder Baustoff und jedes Möbelstück pflanzlichen Ursprungs eine Kohlenstoffsenke – der von den Pflanzen im Wachstum konservierte Kohlenstoff wird in ihnen für viele Jahre und Jahrzehnte gespeichert. So wirken Naturbaustoffe auch als Klimaschützer. Holz gehört zu den ältesten und universellsten Baustoffen der Menschheit. Bei der Holzverarbeitung ist als wichtigster Schritt die Wahl der richtigen Holzart für den jeweiligen Zweck zu nennen. Entscheidend sind die Ansprüche an die Gebrauchstauglichkeit, gestalterische Aspekte und natürlich die Kosten. Holzprodukte werden in der Regel mit vergleichsweise geringem Energieaufwand hergestellt.

Naturdämmstoffe werden aus Flachs, Hanf, Hobelspänen, Holzfasern, Kork, Roggen, Schafwolle, Schilfrohr, Strohballen, Wiesengras oder Zellulose hergestellt. Bodenbeläge gibt es aus Holz, Linoleum oder Kork, Teppiche bestehen aus Naturfasern (Kokos, Sisal, Baumwolle, Seegras, Jute, Papier-Zellulose), Schafwolle oder Ziegenhaar.

Bei den Naturfarben unterscheidet man zwischen Lacken, Lasuren, Ölen und Wachsen und Wandfarben. Die Pigmente bei diesen Produktgruppen sind Erd- und Mineralpigmente bzw. organische Tier- und Pflanzenfarbstoffe. Die Bindemittel bestehen z.B. aus Leinöl, Kasein, natürlichen Harzen oder Schellack, die Lösemittel aus Alkoholen, Ölen, Terpenen oder Isoaliphaten.

Viele Tapeten bestehen primär aus Papier und damit aus nachwachsenden Rohstoffen, häufig enthalten sie darüber hinaus aber auch synthetische Zuschläge.

Auch die Bekleidung einer Wand mit Holz ist möglich. Holzbekleidungen bestehen aus Massivhölzern oder Holzwerkstoffen, z.B. mit unbehandelter, lasierter, geölter oder gewachster Oberfläche. Faserputze (Baumwollputze oder Flüssigtapete) enthalten Fasern und Flocken von Baumwolle und Zellulose sowie aus Textilfasern wie Viskose, Leinen, Hanf oder Jute.

Zu den Naturputzen gehören außerdem Lehm- und Kalkputze auf mineralischer Grundlage, die nicht aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.

Der Bieter muss den (wertmäßigen) Anteil der für den Bau vorgesehenen Wände angeben, die aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden.

Der Bieter muss den (wertmäßigen) Anteil der für den Bau vorgesehenen Fenster angeben, die aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden.

Der Bieter muss den (wertmäßigen) Anteil der für den Bau vorgesehenen Farben angeben, die aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden.

Der Bieter muss den (wertmäßigen) Anteil des für den Bau vorgesehenen Isoliermaterials angeben, das aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden.

Bei der Bewertung des Kriteriums wertmäßiger Anteil der für den Bau vorgesehenen Wände, die aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden, vergibt der Auftraggeber für das Angebot mit dem insoweit höchsten wertmäßigen Anteil eine Höchstpunktzahl von 100 Punkten und ermittelt sodann die entsprechenden Punktwerte für die übrigen Angebote im Wege einer linearen Interpolation, wobei deren Ausgangspunkte der angebotene insoweit höchste wertmäßige Anteil, der mit 100 Punkten bewertet wird, und der insoweit niedrigste wertmäßige Anteil von 0 %, der mit 0 Punkten bewertet wird, sind.

Bei der Bewertung des Kriteriums wertmäßiger Anteil der für den Bau vorgesehenen Fenster, die aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden, vergibt der Auftraggeber für das Angebot mit dem insoweit höchsten wertmäßigen Anteil eine Höchstpunktzahl von 100 Punkten und ermittelt sodann die entsprechenden Punktwerte für die übrigen Angebote im Wege einer linearen Interpolation, wobei deren Ausgangspunkte der angebotene insoweit höchste wertmäßige Anteil, der mit 100 Punkten bewertet wird, und der insoweit niedrigste wertmäßige Anteil von 0 %, der mit 0 Punkten bewertet wird, sind.

Bei der Bewertung des Kriteriums wertmäßiger Anteil der für den Bau vorgesehenen Farben, die aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden, vergibt der Auftraggeber für das Angebot mit dem insoweit höchsten wertmäßigen Anteil eine Höchstpunktzahl von 100 Punkten und ermittelt sodann die entsprechenden Punktwerte für die übrigen Angebote im Wege einer linearen Interpolation, wobei deren Ausgangspunkte der angebotene insoweit höchste wertmäßige Anteil, der mit 100 Punkten bewertet wird, und der insoweit niedrigste wertmäßige Anteil von 0 %, der mit 0 Punkten bewertet wird, sind.

Bei der Bewertung des Kriteriums wertmäßiger Anteil des für den Bau vorgesehenen Isoliermaterials, das aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt wird, vergibt der Auftraggeber für das Angebot mit dem insoweit höchsten wertmäßigen Anteil eine Höchstpunktzahl von 100 Punkten und ermittelt sodann die entsprechenden Punktwerte für die übrigen Angebote im Wege einer linearen Interpolation, wobei deren Ausgangspunkte der angebotene insoweit höchste wertmäßige Anteil, der mit 100 Punkten bewertet wird, und der insoweit niedrigste wertmäßige Anteil von 0 %, der mit 0 Punkten bewertet wird, sind.